Band 1

Vorwort:
In jeder Folge werden laufend historische Informationen in die Handlung eingebunden (Abläufe, historische Informationen über das Schiff, Kennzahlen, ....). Dabei hat jede Folge einen eigenen Schwerpunkt. Da man als Autor realen Persönlichkeiten keine ehrverletzenden Unterstellungen andichten darf, wie Beteiligung an Verbrechen, skandalöse Liebschaften und vieles mehr (siehe auch Triggerwarnung auf der Seite "Bücher und Videos") sind die Haupt- und tragenden Nebenfiguren im Roman fiktiv. 

Reale Personen wie Kapitän Smith, Hr. Ismay, Hr. Andrews, Mr. und Mrs. Astor sowie Mrs. Brown kommen in untergeordneter Funktion vor, in dem ihr bemerkenswertes Verhalten von anderen beschrieben wird oder sie teilweise in unverfängliche Situationen eingebunden werden (z.B. beim Kapitänsdinner und der Untergangsszene).
=> Die realen Personen stellen jedoch nicht die hauptsächliche dramatische Handlung dar! Wenn ein Leser dies erwartet, wird er nicht finden, was er sucht (keine Filmwiedergabe von 1997).

Welche historischen Begebenheiten habe ich in diesen Band intensiv eingearbeitet (neben der Untergangsszene)?
Mein persönliches Highlight ist der große "Kohlenstreik von 1912". Im Roman schildere ich die Auswirkungen auf die Jungfernfahrt der Titanic. Wegweisend ist die Einmischung der Mächtigen des britischen Empire, die damit den Grundstock zu einer weltweiten Verbesserung von Arbeits- und Lebensbedingen von Arbeitern ermöglichen.

Band 1 stellt die Pilotfolge dar und vermittelt "Zahlen, Daten und Fakten" um ein Grundverständnis von der Titanic, der Anzahl der Decks, den Kosten für den Bau, den Preis für Tickets, die Neuerung durch die Marconi-Funktechnik und vieles mehr zu vermitteln.

Romanbezug: Den größten Anteil an sachbezogenen Informationen vermittelt in dieser Folge der alte Kapitän Fernsby, der im Ruhestand ist und als Passagier der Ersten Klasse seiner vorwitzigen Enkelin Abigail auf dem Promenadendeck etwas über das Schiff und nautische Grundbegriffe erklärt. Die Hauptfigur Amelia befindet sich als Krankenschwester bei dieser Gruppe, weil der Kapitän sie mit einer List zur französischen Gouvernante von Abigail gelotst hat, in der Hoffnung, dass diese sich ihr anvertraut.

Dramaturgische Abwandlungen:

Auf der Titanic betreuten zwei Schiffsärzte die Passagiere und die Crew. Der leitende Arzt war Dr. O´Loughlin (62 Jahre) und als Assistenzarzt war Dr. Simpson (37) an Bord. Unterstützung erhielten sie durch einen Steward, der die Erste-Hilfe-Bereitschaft übernahm. Im "Crewbuch der Titanic" von Günter Bäbler ist in der Besatzungsliste Catherine Wallis (36) mit der Berufsbezeichnung „Matrone“ aufgeführt (S. 213) in der Kategorie der Passagierabteilung der Zweiten Klasse (S. 196). Laut einer separaten Recherche wurde die Funktion der Krankenschwester auf der Titanic als Matrone betitelt. An anderer Stelle nahm ich wahr, dass die Möglichkeit bestand, zusätzlich Schiffsstewardessen für unterstützende Dienste in untergeordnetem Umfang zeitweise einzubinden z.B. bei pflegerischen Kabinenbesuchen.

Romanbezug: Eine enge Beziehung eines Schiffsarztes mit einer Krankenschwester war in der Realität zu der Zeit nicht wahrscheinlich, da sie nicht eng zusammenarbeiteten. Um das Spannungsfeld mit alten Verletzungen einer tiefen Liebe im Roman darzustellen (und keine aufkeimende erste Verliebtheit), brauchten meine beiden Hauptfiguren eine verbindende Vorgeschichte. Jonathan war vor einigen Jahren einer der betreuenden Ärzte in der Ausbildung von Amelia. Sie hatte eine Ausbildung als Krankenschwester / Pflegeschülerin am St. Thomas Hospital in London durchlaufen, wo sich die beiden kennen und lieben gelernt hatten, jedoch hat er ihr das Herz gebrochen. Jonathan hat als Lebensziel seine Forschung. Nur durch Beziehungen durch seine wohlhabende Ehefrau hat er nur für diese Fahrt den Dienst auf der Titanic übernommen. Unter den Passagieren der Ersten Klasse und in Amerika möchte er Investoren für die Forschung begeistern.

Dem Kapitänsdinner habe ich als Highlight ein eigenes Kapitel gewidmet und es als Besonderheit für Jonathan dargestellt. In der Realität hatten die beiden Schiffsärzte einen eigenen Tisch im Speisesaal, an den sie sich Gäste einladen konnten. Mit dem Rang eines Offiziers, wird der leitende Schiffsarzt mit dem Kapitän sehr viel häufiger Kontakt zum Kapitän gehabt haben, als in meiner Konstellation, in dem ein Dinner mit diesem und ausgesuchten Passagieren etwas Besonderes darstellt. Zu meinem 10-Gänge-Dinner konnte ich so auch noch Hr. Ismay, "meinen" Historiker und eine feurige Adelige zu Tisch bitten, die gerne stichelt und durch ihre scharfe Beobachtungsgabe nicht nur Jonathan in Verlegenheit bringt.